Elektro Schneider GmbH spendet für Freiwillige Feuerwehr Kißlegg 

v.l.n.r: Andreas Wiltsche, Kommandant; Dieter Krattenmacher, Bürgermeister; Florian Schneider, Geschäftsführer Elektro Schneider GmbH

Ein ganz normaler Einsatz 

Ein Dienstagmorgen in Kißlegg. Alarm! Der digitale Meldeempfänger am Gürtel der Feuerwehrfrau klingelt. Sie liest das Alarmstichwort auf dem Display: B3Y – Brandeinsatz mit Menschenleben in Gefahr. Von einer Sekunde auf die andere lässt sie alles stehen und liegen, zieht ihre Schuhe an, rennt in die Garage, startet ihr Auto und eilt zum Feuerwehrgerätehaus. Dort zieht sie ihre FFP2 Maske an und spurtet in den Umkleideraum. Schnell und routiniert legt sie ihre persönliche Schutzausrüstung an, die Hose, die Jacke, den Helm, alles schon einhundertfach geprobt und auch im Einsatz erlebt. Beim Verlassen der Damenumkleide fällt ihr auf, dass in dieser viel Platz ist, wenn man alleine ist. Auch der Mannschaftsraum des Löschgruppenfahrzeugs ist leer, als sie ihn betritt. 

Sie atmet kurz durchDie Besatzung des Löschgruppenfahrzeug 20 besteht eigentlich aus neun Personen. Sie aber ist immer noch allein. Nach einer gefühlten Ewigkeit steigt ein junger Feuerwehrkamerad in den Mannschaftsraum des Fahrzeugs. Ein Maschinist, der das Fahrzeug in den Einsatz fahren könnte, ist offenbar noch nicht da. Vorne öffnet sich die Beifahrertür, der Gruppenführer steigt ein und blickt besorgt in den fast leeren Fahrzeugraum.   

Eine Software zum Erfassen der Bereitschaft 

„Solche Situationen haben schon alle freiwilligen Feuerwehrleute erlebt“, sagt Florian Schneider, Geschäftsführer der Elektro Schneider GmbH. Schneider ist selbst als Feuerwehrmann bei der Freiwilligen Feuerwehr Kißlegg aktiv. „Seit vielen Jahren fördern wir bei Elektro Schneider das ehrenamtliche Engagement unserer Mitarbeiter. Als Betrieb in Kißlegg wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, dass die Feuerwehr auch um 10:00 Uhr an einem Montagvormittag einsatzbereit ist.“ Gerade für dieses Engagement wurde Schneider im vergangenen Jahr vom Innenministerium des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.  

„Ich wollte nach diesem schwierigen Jahr ein positives Zeichen für unsere Feuerwehrleute setzen. Statt unseren Kunden zu Weihnachten Sachgeschenke zu schicken, haben wir 2020 eine Spende an die Feuerwehr Kißlegg gemacht und die Anschaffung der Software „Divera 24/7“ gesponsert.“ 

Schneider erläutert: „Viele Kameradinnen und Kameraden arbeiten nicht in Kißlegg. Sie verlassen morgens das Gemeindegebiet und sind dann einfach zu weit weg, um in den entscheidenden Minuten zu Beginn eines Feuerwehreinsatzes zur Verfügung zu stehen.“  

Bessere Planbarkeit, schnellere Reaktionszeit  

Die Verfügbarkeit der Mannschaft zu erfassen, ist daher eine echte Herausforderung. „In der Vergangenheit haben wir das mit Papierlisten gemacht. Auf denen haben wir abgefragt, wann welche Kamerad:innen zur Arbeit gehen. Damit konnten wir aber natürlich nicht erfassen, wenn jemand ausnahmsweise doch da ist, oder wenn jemand plötzlich häufiger zu bestimmten Uhrzeiten nicht für den Feuerwehrdienst verfügbar ist“, erklärt Andreas Wiltsche, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kißlegg. „Mit der Spende der Firma Schneider kann ich mir einen wesentlich besseren Überblick über die tatsächliche Schlagkraft der Wehr machen. Ich bekomme auf meinem Smartphone angezeigt, wie viele Kamerad:innnen tatsächlich zur Verfügung stehen.“ Auch im Alarmfall könne die Software einen entscheidenden Unterschied machen: „Wird ein Feuerwehrmitglied über seinen Piepser alarmiert, kann nun mit dem Mobiltelefon Rückmeldung gegeben werden, ob und wann man im Feuerwehrgerätehaus sein wird.“ 

So hat der Einsatzleiter bei seinem Eintreffen im Gerätehaus einen ersten Überblick, ob von den alarmierten Kräften genug zur Verfügung stehen werden, um den anstehenden Einsatz bewältigen zu können. „Ich kann so viel schneller entscheiden, ob ich weitere Kräfte nachalarmieren muss, das spart unter Umständen lebenswichtige Minuten. Bis jetzt müssen wir im Gerätehaus warten, ob in einer akzeptablen Zeit genug Feuerwehrleute eintreffen. Erst dann entscheiden wir, ob wir weitere Kräfte nachalarmieren. Da sind unsere Reaktionszeiten jetzt einfach deutlich kürzer“, so Wiltsche. „Gerade in der Coronapandemie sind wir durch Quarantänemaßnahmen besonders herausgefordert, unsere Einsatzbereitschaft genau zu erfassen. Da hilft die Spende der Firma Schneider einfach sehr,“ konstatiert der Kommandant. 

Bürgermeister und Gemeinde schätzen Einsatzkraft und Knowhow von Schneider  

„Als Gemeinde schätzen wir es sehr, dass die Firma Schneider nicht nur mit ihren Mitarbeitern und ihrem Chef ihre Tatkraft für unsere Feuerwehr zur Verfügung stellt. Auch gerade das Knowhow, das Florian Schneider hier einbringt, ist unverzichtbar und zeigt sich nun auch in seiner großzügigen Spende,“ stellt Bürgermeister Krattenmacher fest.